Eine hervorragende Gelegenheit, gute Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern zu pflegen, bieten die Künste, denn durch die Vermittlung der Empfindungen, die sich in den Werken widerspiegeln, lässt sich das Bewusstsein stärken, dass wir tief in unserem Inneren gleich sind: empfindsam, fehlbar, schöngeistig. Die bildenden Künstler Wolfram E. Knöfler und Charlotte Keller bringen uns diese Erfahrung mit ihrer gemeinsamen Ausstellung unter dem Titel Sichtweisen nach Budapest.
Foto: Galerie Titok
In der Galerie Titok (Titok Galéria) ist dies keineswegs die erste internationale Ausstellung, dennoch beleuchtet sie als Huldigung an die kuratorische Arbeit des bekannten deutschen Kunsthistorikers, Gerd W. Fiedler, einen ganz besonderen Aspekt. In den Gemälden von Wolfram E. Knöfler wird der vereinsamte Typ Mensch unserer Zeit thematisiert, mit den dargestellten Charakteren können wir uns leicht identifizieren, denn wir erkennen in ihnen unsere eigenen Ängste, unsere Sehnsucht in die Ferne, unsere Rollenübernahme wieder. Bei den Terrakotta-Skulpturen der Bildhauerin Charlotte Keller handelt es sich um idealisierte Darstellungen der kindlichen Schönheit, sie erscheinen als künstlerische Projektion der Sehnsucht nach Harmonie. Die Werke der beiden Künstler, die sich in ihren Sichtweisen zwar unterscheiden, ergänzen sich dennoch hervorragend gegenseitig, wodurch ihre Aussagen in Balance gebracht werden.
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Die Vernissage erfolgte unter Mitwirkung von Dr. Heinz-Peter Behr, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn und Márta Simonffy, Kulturbeauftragte Stellvertretende Bürgermeisterin des Bezirks Terézváros. Die Eröffnungsreden boten auch Gelegenheit für ein kurzes Gedenken an den vor kurzem verstorbenen ehemaligen Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Hans-Dietrich Genscher. Für eine angenehme Stimmung sorgte das Gáspár Szilvi Jazz Duo.
Die Ausstellung kann bis zum 2. Juni in der Galerie Titok (Titok Galéria, Budapest, Bezirk VI., Ó strasse 12.) besichtigt werden.